Angesichts hoher Leerstandsquoten wird die Bürosuche in Deutschland immer schwieriger. Dies liegt nicht nur daran, dass zu wenig neue Flächen entstehen, sondern auch am Strukturwandel, der in der modernen Arbeitswelt waltet. Was hat es damit auf sich?

So warnt etwa der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA), dass in den sieben größten Städten in Deutschland eine Verknappung von Büroflächen stattfindet. In Städten wie Berlin, München, Hamburg oder Stuttgart wären mit rund drei bis fünf Prozent Leerstand nur noch halb so viele Büroflächen frei wie noch in 2010. Dies steht in einer Spannung zu den gegenwärtigen Konjunkturdaten, die auf einen anhaltenden Wachstumskurs der deutschen Wirtschaft hinweisen. Allein im ersten Quartal 2017 ist das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent gewachsen, wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung vom 23.05.17 mitteilt. Entsprechend hoch und ungebrochen ist die Nachfrage nach Büros, die in der Folge immer mehr zu einem raren Gut zu werden scheinen. Unter dem Strich stehen letztlich nicht nur hohe Mietpreise, sondern auch hohe Unternehmensrisiken, weil die Bürosuche sich nicht mehr so einfach selbstständig bewerkstelligen lässt und man viel Zeit einplanen muss. Darauf Bezug nehmend, spricht auch der ZIA von potenziellen Hemmnissen für die Wirtschaftsentwicklung, die aus einer solch prekären Lage resultieren könnten.

 

Individualisierung von Arbeit

Indes scheint auch die Individualisierung von Arbeit einen merklichen Einfluss auf den Büromarkt zu nehmen. Immer weniger Menschen nutzen heute ein festes Büro bzw. einen festen Arbeitsplatz; stattdessen mieten sie sich immer öfter in vollausgestatteten Büros ein. Solche »Coworking-Spaces« sind vor allem für Freelancer, Projektteams größerer Unternehmen oder Außendienstler interessant. Sie sind professionell ausgestattet, ermöglichen Networking und können je nach Arbeitsort und Projekt umstandslos gewechselt werden. Auch Unternehmen müssen sich zunehmend fragen, ob ihre Büroflächen noch bedarfsgerecht sind und nicht etwa eine Umdisponierung erforderlich wäre, da angesichts hoher arbeitstechnischer Mobilitätsanforderungen nur noch ein Bruchteil der Mitarbeiter die zur Verfügung stehenden Büroräume nutzt

Der Büroflächenbedarf wird somit auch in Zukunft wohl kaum sinken, sondern sich vielmehr individualisieren. Der Arbeiter der Zukunft ist mobil und flexibel; er arbeitet dort, wo ihn seine Projekte hintreiben; zugleich möchte er nicht auf eine Büronutzung verzichten, im kollegialen Austausch bleiben sowie von komfortablen Arbeitsbedingungen profitieren. Gleichwohl ist bei derlei Prognosen natürlich auch Vorsicht geboten. Denn die Entgrenzung und Individualisierung von Arbeit findet vor allem im IT-Bereich sowie in der Journalismus-Branche statt. Andere Branchen werden auch weiterhin einen Bedarf nach zusammenhängenden, festen Büroflächen haben. Die Konsequenz aus diesen Ausführungen ist letztlich, dass sich wahrscheinlich auch die Immobiliensuche an die sich partikularisierenden Bedarfe anpassen müssen wird.

 

Neue Modelle für die Büroraumsuche  

Schon jetzt existieren innovative Angebote für eine effiziente und bedarfsorientierte Bürosuche. So bietet beispielsweise »bürosuche.de« eine Kombination aus Online-Immobiliensuche und einer Beratung durch einen lokalen Immobilienmakler an. Unternehmer, die dringend ein neues Büro benötigen, weil sie expandieren oder ihren Standort wechseln, können hier entsprechend ihren Wünschen und Bedürfnissen zügig zu einer adäquaten Lösung gelangen. Solche Modelle korrespondieren mit den Anforderungen, die Veränderungen in der Arbeitswelt nach sich ziehen. Der Büromarkt ist für viele Unternehmer, die ja bereits mit dem Tagesgeschäft alle Hände voll zu tun haben, heutzutage unübersichtlicher geworden und kann insofern immer häufiger nur noch von Experten »gelesen« werden. Die Inanspruchnahme innovativer Suchmodelle könnte hier Abhilfe schaffen.

 

Gesponserter Beitrag

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.