Studierende haben meist wenig Geld und sind in vielen Bereichen des Lebens auf günstige oder gar kostenlose Dienstleistungen und Angebote angewiesen. Das gilt freilich auch für das Girokonto. Meist bieten Banken ein Studentenkonto kostenlos an. Dennoch sollte man einen Vergleich wagen.

Geld und Gebühren sparen mit einem Studentenkonto

Nach §2 BGB, des Bürgerlichen Gesetzbuches tritt die Volljährigkeit mit der Vollendung des 18. Lebensjahres ein. Das ist gleichbedeutend mit der uneingeschränkten Geschäftsfähigkeit. In der heutigen Zeit wird von jedem geschäftsfähigen Bürgererwartet, dass er ein eigenes Girokonto hat. Damit ist auch der Student angesprochen. Er hat zu Beginn seines Studiums das 18. Lebensjahr vollendet und ist geschäftsfähig.

Sofern nicht bereits ein Kinder- oder ein Jugendkonto unterhalten, das man in ein Studentenkonto umwandeln kann, sollte der Student spätestens jetzt ein neues Girokonto eröffnen. Denn er verfügt zukünftig während seines Studiums über eigene Einnahmen, von denen er seine laufenden Ausgaben bestreiten muss.

Was ist ein Studentenkonto?

Zu den Einnahmen gehören das BAföG, Einnahmen aus Neben- und Minijobs sowie möglicherweise Zahlungen des Elternhauses. Regelmäßige Ausgaben für Miete, Strom, Heizung, Wasser, Kommunikation und Abos werden vom Konto abgebucht, während man das Bargeld fürs tägliche Leben am Geldautomaten abhebt.

In vielen Fällen wohnt und lebt der Student mit eigenem Wohnsitz außerhalb des Elternhauses. Er muss finanziell für sich selbst sorgen. Sein Konto muss er so frühzeitig einrichten, dass er in den BAföG-Antrag die Kontonummer für zukünftige BAföG-Zahlungen eintragen kann. Für den Studenten stellt sich jetzt die Frage, welches Kreditinstitut dafür infrage kommt.

Konto für Studenten ohne Gebühren und Kosten

Der Student muss mit seinem Geld buchstäblich rechnen, er muss an allen Ecken und Enden sparen. Damit sind sparsames Wirtschaften sowie die Reduzierung der Ausgaben auf ein absolutes Minimum gemeint. Im Klartext gesprochen darf ein Konto für Studenten keine Kosten verursachen. Es sollte nach Möglichkeit kostenlos sein.

Doch was heißt kostenlos im Studentenalltag? Banken und Sparkassen werben mit einem kostenlosen Girokonto für Studenten. Bei diesem Gesamtpaket an Bankdienstleistungen handelt es sich um das Girokonto selbst mit Onlinebanking, um eine Girokarte sowie ergänzend dazu oftmals um eine Kreditkarte. Partnerkarten braucht der Student meistens nicht.

Diese drei Bankleistungen werden als kostenlos angeboten. Sie dürfen den Studenten auch wirklich nichts kosten; weder einmalig noch laufend. Der Kontoinhaber merkt das daran, dass keine monatlichen Kontoführungsgebühren vom Girokonto abgebucht werden. Darauf muss bei einem Vergleich von mehreren Girokonten für Studenten geachtet werden.

Keine Einmalkosten für das Ausstellen von Giro- und von Kreditkarte

Ein genauerer Vergleich mehrerer Banken sollte auch die zukünftigen Jahre beinhalten. Stellt die Bank die Folgekarten für Girokarte und Kreditkarte ebenfalls kostenlos aus? Und wie ist die Situation beim Ausstellen einer Ersatzkarte wegen Beschädigung oder bei Verlust der bisher benutzten Karte? Wenn diese Leistungen nicht kostenlos sind, dann müssen sie zumindest sehr kostengünstig sein.

Bei diesem Vergleich hilft der Vergleichsrechner weiter unten. Er bietet eine Möglichkeit, die anfallenden Kosten rund um das Girokonto für Studenten von ihrer Art und Höhe her zu vergleichen. So ist auf einen Blick erkennbar, welches der Kontoangebote für den Studenten am günstigsten, sprich tatsächlich kostenlos ist.

Keine Kosten für Bargeldverfügungen am Geldautomaten

Studenten sind naturgemäß aktiv und viel unterwegs. Ständige Ortswechsel sind sozusagen an der Tagesordnung. Der Bargeldbedarf muss jederzeit am jeweiligen Aufenthaltsort gedeckt werden können. Das ist nur mit dem Girokonto bei demjenigen Kreditinstitut möglich, das einem bundesweiten Bankenverbund angehört. Zu den bekannten unter ihnen gehören die Cash Group sowie der Cash Pool.

An diesen betreffenden Geldautomaten ist das bundesweite Geldabheben kostenlos. Damit wird die Auswahl des geeigneten Kreditinstitutes sichtbar eingeschränkt. Bargeld hebt man häufig in kleineren Summen ab. Das steigert die Zahl der Geldautomatenbenutzung und ist ein Grund mehr dafür, dass hier keine Gebühren anfallen sollten.

Dispo-Kredit mit möglichst niedrigen Dispo-Zinsen muss sein

Zum gängigen Angebot eines kostenlosen Kontos für Studenten gehört ein Dispositionskredit, der Dispo-Kredit. Seine Bonitätsabhängigkeit kann sich durchaus auf die Höhe des Dispo-Zinssatzes beziehen, nicht jedoch auf den Dispo-Kredit als solchen. Der wird dringend benötigt, um Terminüberschneidungen von Einnahmen und Ausgaben auszugleichen. Die Alternative dazu ist ein dementsprechend hohes Guthaben auf dem Konto. Das ist für den Studenten schwierig bis hin zu gar nicht möglich.

Der Dispo-Kredit ist meistens identisch mit dem Kredit für die Kreditkarte. Kartenzahlungen sowie Kartenverfügungen am Geldautomaten werden mit der Debit-Kreditkarte direkt dem Girokonto belastet. Es gibt weder ein Zahlungsziel noch einen eigenen Kreditkartenkredit. Der Student hat jedoch den Vorteil, eine vollfunktionsfähige Kreditkarte nutzen zu können. Beim Vergleichen mehrerer Studentenkontoangebote ist die Höhe von Dispo-Kredit, von Dispo-Zinsen sowie von geduldeten Überziehungszinsen ein wichtiges Kriterium.

Studentenkonto vergleichen – Konto eröffnen – Konto freischalten

Nach einem ausgiebigen Kontovergleich wird sich der Student aller Voraussicht nach für das Girokonto bei einer Onlinebank entscheiden. Angebote von Online- und von Direktbanken sind erfahrungsgemäß öfter kostenlos oder sehr günstig als diejenigen von Filialbanken und Sparkassen. Die Antragstellung wird online angeboten und ist mit dem Ausfüllen der vorbereiteten Eingabemaske eine Sache von Minuten.

Das Feedback der Onlinebank kommt binnen Minutenfrist, zusammen mit den notwendigen Unterlagen und Informationen für das weitere Procedere. Unentbehrlich ist die Feststellung der Identität des Studenten. Für die Kontoeröffnung, für jeden Vertrag mit einem neuen Kunden muss das Kreditinstitut dessen Identität prüfen. Onlinebanken machen das wahlweise mit dem Postident- oder mit dem Videoident-Verfahren. Beides ist kostenlos. Videoident ist ein Videochat vom heimischen Schreibtisch aus. Für das Postident-Verfahren muss man eine Postbankfiliale aufsuchen.

Anhand des Personalausweises oder aber des Reisepasses zusammen mit dem Wohnsitznachweis überprüft man dort die Identität. Wenige Tage später bekommt der Student mit jeweils getrennter Briefpost sämtliche Kontounterlagen wie Girokarte, Kreditkarte, PIN-Nummern, Onlinezugang sowie die von der Onlinebank gegengezeichneten Verträge zugeschickt. Die notwendigen Freischaltungen von Karten und Onlinebanking veranlasst er selbst. Ab dann kann der Student dann mit dem Girokonto arbeiten.

Das i-Tüpfelchen – Girokonto für Studenten als Tagesgeldkonto

Für die Kreditinstitute sind Studenten als Neukunden von heute die lukrativen Bestandskunden von morgen. Sie beenden ihr Studium erfolgreich, werden berufstätig, verdienen Geld, bauen ein Haus oder kaufen eine Immobilie. Der heutige Student ist ein zukünftig vielversprechender Bankkunde. Dementsprechend ideenreich und innovativ sind die Banken und Sparkassen mit ihren Angeboten für Studenten. Nicht alltäglich ist ein Girokonto für Studenten, das gleichzeitig als Tagesgeldkonto nutzbar ist.

Jedes Kontoguthaben wird verzinst und steht ungeachtet dessen jederzeit zur Verfügung. So wie der Student auf der Gebührenseite im Kleinen spart, so generiert er mit dem Tagesgeldkonto auf der Habenseite kleine Erlöse. Bestenfalls lassen sich damit Konto- und Buchungsgeführen finanzieren, die unterm Strich für ein nicht kostenloses, aber doch sehr kostengünstiges Studentenkonto berechnet werden.

Vergleichsrechner Studentenkonto: Welches Konto ist das beste?

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.