Großraumbüros genießen einen zweifelhaften Ruf und werden dennoch bei Arbeitgebern immer beliebter. Dabei spielen häufig Platzgründe eine entscheidende Rolle. Viele Firmenchefs sehen im Open Office aber auch eine Chance für schnelle Kommunikation und kurze Entscheidungswege. Damit sich die Mitarbeiter im Großraumbüro wohlfühlen und ihre Leistungsfähigkeit trotz eingeschränkter Privatsphäre und höherer Lärmbelastung nicht leidet, kommt es auf eine optimale Planung und Gestaltung an.

Das Open Office mit abgetrennten (Ruhe-)Bereichen

Im Fokus der Kritik an Großraumbüros steht die ständige Lärmbelastung am Arbeitsplatz. Diese stört nicht nur die Konzentration und schränkt die Produktivität ein, sondern kann auf Dauer auch krankmachen. Nicht jedes Geräusch – wie beispielsweise das Klicken der Tastatur – lässt sich vermeiden. Jedoch sollten Firmen für längere Gespräche abgetrennte Bereiche zu Verfügung stellen. In diesen können die Mitarbeiter ungestört Telefonate führen oder Meetings abhalten. Auch eine separate Bibliothek oder ein Lounge-Bereich mit Sofa-Ecke dienen ebenso als willkommener Rückzugsort wie als Möglichkeit zum informellen Austausch und fördern damit Teambuilding und Networking. Um die Feinstaubbelastung im Großraumbüro zu senken, empfiehlt sich außerdem ein abgetrennter Drucker- und Kopierraum.

Mögliche Maßnahmen für einen effektiven Lärmschutz

Auch wenn separate Räume vorhanden sind, verbringen die meisten Mitarbeiter in einem Großraumbüro den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit an ihrem Schreibtisch. Daher sollten auch dort Hintergrundgeräusche auf ein Minimum reduziert werden. Dies ist beispielsweise durch das Anbringen von Akustikpaneelen an Decken und Wänden möglich. Zudem gibt es Paravents und Tischtrennwände (hier erhältlich bei gaerner.de) mit schallabsorbierender Oberfläche. Teppichboden dämpft den Trittschall.

Für ausreichend Privatsphäre im Open Office sorgen

Fehlende Privatsphäre birgt ein großes Konfliktpotential – sei es, weil sich Mitarbeiter ständig kontrolliert fühlen oder ihrem Gegenüber fehlenden Einsatz unterstellen. Diese Schwierigkeiten lassen sich mit einem ausreichend großen Abstand der einzelnen Schreibtische oder einer geschickten Möblierung, die in gewissem Umfang vor lästigen Blicken schützt, vermeiden. Auch im Großraumbüro sollten jedem Mitarbeiter mindestens acht Quadratmeter, besser bis zu 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Ebenso trägt eine individuelle Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes mit persönlichen Gegenständen oder Topfpflanzen zu mehr Zufriedenheit bei.

Raumklima und Beleuchtung

Ob Mitarbeiter sich in ihrem Büro wohlfühlen, hängt ganz wesentlich vom Raumklima ab. Weder darf die Luft unangenehm stickig sein noch sollten Schreibtisch dauerhaft im Zug vor einem geöffneten Fenster stehen. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten könnte das Team für ein beständig positives Raumklima feste Lüftungszeiten vereinbaren oder es sollte eine automatische Lüftungs- oder Klimaanlage installiert werden.

Ebenfalls unverzichtbar ist eine gute Beleuchtung an jedem einzelnen Arbeitsplatz. Schließlich können sich in einem Großraumbüro nicht alle Schreibtische direkt am Fenster befinden. Neben einem intelligenten Beleuchtungskonzept trägt eine Raumgestaltung mit hellen Farben zu einer freundlichen und konzentrationsfördernden Atmosphäre bei.

Fazit: Mitarbeiterfreundliche Großraumbüros sind möglich

Nicht alle Nachteile von Großraumbüros lassen sich vollständig vermeiden – mit einer optimalen Raumaufteilung und der Einhaltung bestimmter Regeln ist ein dauerhaftes Arbeiten aber ohne unzumutbaren Stress und nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit möglich. Für eine Stärkung der Motivation und des sozialen Miteinanders sind insbesondere eine ausreichende Schallisolierung und Rückzugsmöglichkeiten essentiell.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.