In Amerika kommt es zu einer Zinserhöhung – folgt nun auch Europa?

Wie nun bekannt wurde, wird die FED nun die Geldflut eindämmen. Janet Yellen, die FED-Vorsitzende, will nicht, dass sich „die Wirtschaft überhitzt“. In Europa und Japan wird weiterhin am Nullzins festgehalten. Schon Anfang September haben sich die Verantwortlichen für die Fortführung der Nullzinspolitik ausgesprochen.

Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank – günstige Kredite, extrem unattraktive Sparprogramme

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Fakt ist, dass die Europäische Zentralbank, die EZB, den geldpolitischen Kurs nicht verändern wird. Auch wenn Experten bereits einen höheren Leitzinssatz fordern, so bleibt dieser – so Mario Draghi, der Vorsitzende der Europäischen Zentralbank – bei 0 Prozent. Die Folgen? Kredite sind so günstig wie nie, Sparveranlagungen (Sparbücher, Tages- oder Festgeldkonten und dergleichen) besonders unattraktiv. Parken die Geschäftsbanken Geld bei der EZB, so müssen die Institute einen Strafzinssatz von 0,4 Prozent bezahlen. Des Weiteren wird die Europäische Zentralbank auch noch weiterhin in Staats- und Unternehmensanleihen investieren. So sollen bis Ende Dezember 2017 60 Milliarden Euro – pro Monat – in die Anleihen fließen. Das Ziel der Europäischen Zentralbank? Die Konjunktur soll einen Aufschwung erleben. Erst dann, wenn eine Inflationsrate von durchschnittlich 2,0 Prozent erreicht wird, könnte die Nullzinspolitik beendet werden. Würden die Preise weiterhin niedrig bleiben oder sogar sinken, so könnten Verbraucher und Unternehmen ihre Investitionen aufschieben – die Konjunktur würde abgewürgt werden.

Sorgt die FED-Vorsitzende für eine Trendumkehr?

Janet Yellen, die FED-Chefin, hat sich nun für einen anderen Weg entschieden. Die FED ist somit die erste Notenbank, die sich von der Nullzinspolitik verabschieden wird. Die Bilanz, die aufgrund der Wertpapierkäufe auf sagenhafte 4,5 Billionen US Dollar (rund 3,75 Billionen Euro) gewachsen ist, soll bereits mit Oktober deutlich verringert werden. Des Weiteren planen die Währungshüter auch eine Zinssatzerhöhung. Kurz waren Außenstehende der Meinung, der Hurrikan, der den Süden der USA traf, könnte dazu führen, dass die Zinssatzerhöhung verschoben werde. Yellen sei jedoch der Meinung, dass der „Aufschwung einen Knacks“ erlitt, jedoch keinesfalls „gestoppt wurde“. Zudem herrsche in den USA eine Vollbeschäftigung – ein weiterer Grund, warum die Notenbank reagieren muss. „Wir wollen vermeiden, dass in weiterer Folge die Wirtschaft überhitzt“, so Janet Yellen.

In Japan und Europa sind aktuell keine Änderungen geplant

Auch in Japan feuert die Notenbank aus allen möglichen Röhren. Das Ziel? Die ultra-niedrige Inflation soll endlich angeheizt werden. Die japanische Notenbank macht keine Anzeichen, dass die Zinsen in naher Zukunft steigen werden. Auch die Europäische Zentralbank hat bereits Anfang September klar gemacht, dass die Nullzinspolitik weitergeführt werde. Doch der neue Weg der amerikanischen Notenbank hat Mario Draghi sehr wohl nachdenklich gestimmt. „Aktuell bleibt es bei der Nullzinspolitik. Das heißt aber nicht, dass das für immer sein wird“, so der EZB-Vorsitzende.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.