Normalerweise sollte der Kranke vom Staat derart unterstützt werden, dass er keine Angst vor einer drohenden Armut haben muss. Jedoch zeigen die Zahlen, dass viele Menschen, die tatsächlich schwer krank sind, kurz vor dem sozialen Abstieg stehen. Zahlreiche Studien und Statistiken haben bereits gezeigt, dass schwere Krankheiten der Grund für finanzielle Schwierigkeiten sind und mitunter den Weg in die Schuldenfalle ebnen. Die Zahlen zeigen auch, dass jeder Vierte seinen Job – vor dem regulären Rentenalter – aufgeben muss. Kommt es zur Berufsunfähigkeit, bezahlt der Staat durchschnittlich eine Rente von monatlich 750 Euro. Dass bei einer derartigen Summe der finanzielle Kollaps vorprogrammiert ist, stellt keine Überraschung dar. Abhilfe gibt es nur im Rahmen einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung.

 

Warum kommt es zu einer Berufsunfähigkeit?

Vor allem sind jene Menschen betroffen, die einem handwerklichen Beruf nachgehen. Die Ursachen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen, sind jedoch unterschiedlich:

  • 31,55 % : Nervenkrankheiten und auch psychische Erkrankungen
  • 21,17 % : Erkrankungen des Skelett- und auch Bewegungsapparates
  • 15,11 % : Sonstige Erkrankungen
  • 15 % : Krebs oder vergleichbare Erkrankungen
  • 9,41 % : Unfälle
  • 7,76 % : Erkrankungen des Herz- und auch Gefäßsystems

 

Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Da es am Ende jeden Arbeitnehmer treffen kann, sollte sich auch jeder Arbeitnehmer für eine sogenannte Berufsunfähigkeitsversicherung entscheiden. Die Versicherung kommt für die monatliche Rente auf, wenn der Versicherungsnehmer – aufgrund von Krankheit oder durch die Folgen eines Unfalls – nicht mehr seinen Beruf ausüben kann. Im Regelfall kommt es dann zu Versicherungsleistungen, wenn der Versicherungsnehmer seinen Beruf nicht länger als sechs Monate ausüben kann oder eine Berufsunfähigkeit von 50 Prozent vorliegt.

 

Die Inflation stellt eine Gefahr dar

Natürlich gibt es einige Aspekte, die der Arbeitnehmer im Vorfeld berücksichtigen muss. So natürlich auch die Inflation. Die Lebenshaltungskosten können, etwa durch Familiengründung, Hauskauf oder Hausbau, steigen, sodass es wichtig ist, dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten auch im Rahmen der privaten Absicherung berücksichtigt werden. Ratsam ist, wenn die Rente, die die Berufsunfähigkeitsversicherung im Schadensfall ausbezahlt, 80 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens ausmacht. Die Versicherung kann mit einer sogenannten „Dynamisierungsklausel“ ausgestattet werden, sodass die monatlichen Versicherungsbeiträge jährlich steigen; mitunter können die Prämien auch selbstständig – nach jährlicher Überprüfung des aktuellen Einkommens und Überprüfung der aktuellen Lebensumstände – angepasst werden.

 

Im Vorfeld sollte ein Versicherungsvergleich erfolgen

Es gibt zahlreiche Versicherungsgesellschaften, die natürlich allesamt die besten Versicherungen anbieten. Mitunter kann die Entscheidung schwer fallen – welche Versicherungsgesellschaft bietet tatsächlich das beste Produkt an? Der potentielle Versicherungsnehmer sollte die unterschiedlichen Angebote im Vorfeld vergleichen und dabei nicht nur auf die Versicherungsprämien achten. Viel wichtiger sind die angebotenen Leistungen. So gibt es Versicherungsverträge, die erst dann eine monatliche Rente ausbezahlen, wenn der Versicherungsnehmer nicht mehr in der Lage ist, länger als zwölf Monate seinem Beruf nachzugehen. Auch bei der Höhe der monatlichen Rentenzahlung ist Vorsicht geboten: In vielen Fällen können diverse Gebühren oder Spesen dazu führen, dass die garantierte Rentenhöhe sogar nach unten korrigiert wird. Achten Sie auf entsprechende Verweisungen in den Vertragsunterlagen. Früher eine oft verwendete Klausel, wird die abstrakte Verweisung heutzutage aus Wettbewerbsgründen von vielen Versicherungen nicht mehr eingebunden. Steht diese jedoch im Vertrag, erhält der Versicherer die Möglichkeit den Versicherten auf eine neue Tätigkeit zu verweisen sobald er in seinem alten Beruf nicht mehr arbeiten kann. Auch wenn er diese nicht tatsächlich ausübt reicht es rechtlich aus wenn er diese Tätigkeit ausüben könnte. Auch wenn der Arbeitsmarkt die Ausübung der neuen Tätigkeit nicht ermöglicht. Das Risiko diesen Berufswechsel zu vollziehen – trotz vorliegender Berufsunfähigkeit – liegt einzig beim Versicherten.

 

Eine Unfall- oder Lebensversicherung ersetzt keine Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung darf nicht mit einer klassischen Lebens- oder Unfallversicherung verglichen werden. Während eine Lebensversicherung erst dann ausbezahlt wird, wenn die vereinbarte Laufzeit zu Ende ist oder der Versicherungsnehmer vor dem Vertragsende stirbt, erhält der Versicherungsnehmer – bei einer Unfallversicherung – nur eine Versicherungsleistung, wenn er einen Unfall erlitten hat. Erkrankt der Versicherungsnehmer jedoch, sodass er in weiterer Folge nicht mehr seinem Beruf nachgehen kann, gibt es keine Zahlungen von Seiten der Unfall- oder Lebensversicherung.

 

Wann sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden?

Zu beachten ist, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits in jungen Jahren – vorzugsweise mit Beginn des Arbeitslebens – abgeschlossen werden sollte. Je früher der Arbeitnehmer eine Versicherung abschließt, desto günstig sind die Versicherungsbeträge, da der Versicherte – im Regelfall – bei guter Gesundheit ist. Liegen jedoch Vorerkrankungen vor oder ist der Arbeitnehmer bereits älter, so kann die Versicherung den Antrag zur Gänze ablehnen oder mitunter hohe Beiträge vorschreiben.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.