Dietrich „Didi“ Mateschitz ist österreichischer Unternehmer und stammt aus Sankt Marein im Mürztal in der Steiermark. Über das Privatleben des 73-Jährigen ist nur sehr wenig bekannt. Mitunter wird gerätselt, dass die Familie Mateschitz aus Kroatien kommt und Vorfahren auch in Slowenien wohnten, das damals noch zur Steiermark gehörte. Ebenso gibt es Geschichten über seinen im 2. Weltkrieg gefallenen Vater – jedoch sucht man den Namen Mateschitz auf der Ehrentafel der Gefallenen des kleinen Heimatortes vergeblich.

Bekannt ist dagegen, dass Dietrich Mateschitz schon immer ein Naturliebhaber war. So verriet er der Südwest Presse, dass er seinen Ruhestand in den Bergen verbringen und mit dem Traktor in der Natur unterwegs sein möchte.

In seinen jungen Jahren er ein begeisterter Sportler. Er war Skifahrer, Hobbypilot und erkundete mit dem Mountainbike die Berge rund um St. Marein. Jedoch verhalf ihm das noch nicht zum Erfolg. Der Grundstein dafür dürfte wahrscheinlich das Betriebswirtschafts-Studium. Obwohl er für die damalige Zeit ein ungewöhnlicher Student war, der sich auch gern mal daneben benahm, schloss er dieses Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien ab. Nach diesem Studium arbeitete er schon für die heute noch äußerst erfolgreichen Firmen wie Jakobs Kaffee, für die er als Handelvertreter unterwegs war oder den Zahnpastahersteller Blendax. Dort war er im Marketing tätig.

Diese Tätigkeit brachte ihn auch auf seine große Geschäftsidee: Auf einer Geschäftsreise in Asien, genauer gesagt, in einem Hotel in Hongkong trank er ein „Kratingdaeng“, ein thailändisches, aus dem er später seinen Energydrink Redbull entwickelte. Dabei übernahm Mateschitz zusammen mit seinem Partner Chaleo Yoovidhya die Lizenz an dem Getränk, das wörtlich übersetzt übrigens auch „Roter Gaur“, heißt, benannt nach einer südostasiatischen Rinderart. Zusammen gründeten die beiden Partner und der Sohn von Chaleo Yoovidhya, Chalem die Firma RedBull GmbH. Dabei besitzt Mateschitz lediglich 49 % der Firmenanteile, sodass er rechtlich keine Stimmrechtsmehrheit inne hat.

Im Jahr 1987 konnte das Getränk dann endlich auf dem Markt eingeführt werden, nachdem in der Zwischenzeit das bis heute so erfolgreiche Marketingkonzept erarbeitet worden war. Bis heute brachte ihm das Unternehmen ein Vermögen von knapp 13 Milliarden Euro ein, womit er als reichster Österreicher gilt und im Jahr 2016 Platz 64 der reichsten Menschen der Erde belegte.

 

Die Red Bull GmbH – Ein Milliardenunternehmen aus der österreichischen Provinz

Fuschl am See – nein, das ist kein Erholungsort in den Alpen, sondern der Hauptsitz der Red Bull GmbH. Der kleine Ort lieg zwischen Salzburg und Bad Ischl und beherbergt sowohl den Firmensitz der Hauptgesellschaft, als auch den Sitz einiger Tochterunternehmen.

Mit über 11.800 Mitarbeitern erwirtschaftete Red Bull im Jahr 2016 einen Umsatz von über 6 Milliarden Euro. Durch das hervorragende Marketingkonzept wuchs das Unternehmen über 30 Jahre beständig an und gehört heute zu den 100 wertvollsten Marken weltweit mit einem geschätzten Wert von knapp 10 Milliarden Euro.

Zum Firmenimperium zählt dabei nicht nur die Hauptfirma, die den weltberühmten Energydrink vertreibt und seit 2008 mit seiner Marke „Red Bull Cola“ auch in den Colamarkt vordringt sondern auch diverse andere Beteiligungen. Unter anderem sind das:

  • Red Bull Airrace GmbH, Luftsport
  • Red Bull Hangar-7 GmbH, Motor- und Luftsport
  • Red Bull Media House GmbH, Medien
  • Terra Mater Factual Studios GmbH, Fernsehen
  • The Flying Bulls GmbH, Luftsport
  • UBIMET GmbH, Meteorologische Dienstleistungen
  • Red Bull do Brasil Ltda., Fußball
  • EHC Red Bull München GmbH, Eishockey
  • Rasenballsport Leipzig GmbH, Fußball
  • Red Bull Racing Ltd., Formel 1
  • Scuderia Toro Rosso S.p.A., Formel 1
  • Red Bull New York, Inc., Fußball

Offensichtlich wird bei Betrachtung dieser Liste, dass Mateschitz sehr sportbegeistert ist. So gehören nicht nur die beiden bereits genannten Formel 1-Teams zum Konzern, sondern auch die Fußballvereine RB Leipzig (1. Bundesliga), Red Bull Brasil (Campeonato Paulista, Stadtmeisterschaft Sao Paulo) und die New York Red Bulls (Major League Soccer). Der FC Red Bull Salzburg (Bundesliga) war ebenfalls Teil des Energydrink-Imperiums, wird jedoch derzeit nur noch als Sponsor unterstützt, um den Statuten der UEFA zu entsprechen.

 

Red Bull verleiht Flüüüügel – das Engagement von Red Bull

Neben den firmeneigenen Sportklubs unterstützt der Konzern auch noch diverse andere Sportprojekte. Dabei ist auffällig, dass besonders Extremsportarten und actionreiche Disziplinen unterstützt werden. Darunter zählen Basejumping, Gleitschirm-Akro und Kitesurfen sowie Snow- und Skateboarden, Wellenreiten und Freerunning.

Größere Bekanntheit erlangt Red Bull durch das Sponsoring von Einzelsportlern. Große Bekanntheit erlangte beispielsweise Felix Baumgartner mit seinem Stratosphärensprung – einem Fallschirmsprung aus großer Höhe – am 14. Oktober 2012, mit dem er gleich drei Weltrekorde auf einmal brach. Weitere Sportler, die von Red Bull unterstützt werden sind die Skirennläuferin Lindsey Vonn, die Skispringer Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern sowie der Fußballer Neymar.

Weitere Projekte die von Red Bull gesponsort werden sind die Red Bull Flugtage, Red Bull Music Academy, Red Bull BC One und Red Bull Flying Illusion. All diese Sponsoringaktivitäten gehören zum Marketingkonzept und erhöhen den Bekanntheitsgrad in hohem Maße. Das ganze lässt sich Red Bull auch einiges Kosten. Eine genaue Zahl ist aber nicht zu finden. Da das Unternehmen nicht an der Börse gelistet ist, muss es keine Zahlen offen legen. So ist eine Einordnung des Größenverhältnisses nicht möglich.

Diese aggressive Marketingstrategie und hohe ausgelobte Prämien für Extremsportler bringen Red Bull aber auch immer wieder negative Schlagzeilen. So starben bereits mehrere Sportler beim Versuch, eine von Red Bull ausgelobte Prämie zu ergattern. Die öffentliche Kritik geht mittlerweile soweit, dass Mateschitz beschuldigt wird, den traditionellen Sport zu gefährden und zu „verkommerzialisieren“. Besonders in Deutschland hat er mit seinem Engagement bei RB Leipzig einen sehr schweren Stand und muss sich immer wieder den Schmähungen der Fußballfans ausgesetzt sehen.

Davon lässt er sich aber nicht beirren und baut beständig sein Marketingkonzept aus. So wird auch Red Bull zukünftig am Softdrinkmarkt präsent sein und ihm weiterhin Millionen einbringen.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.